Unterschiede "richtiges" Rauchen
Egal ob E-Zigarette, Vaporizer, Zigarette, Zigarre oder Ähnliches, rauchen ist und bleibt schädlich für die Gesundheit. Jede Art des Konsums von Tabak, Cannabis oder anderen Wirkstoffen hat seine eigenen Eigenschaften und Risiken. Die Unterschiede zwischen E-Zigarette und der analogen Zigarette sind einerseits die Wirkstoffe (Liquids/Tabak) und die Art des Erhitzens (Verdampfung/Verbrennung). Beim Verdampfen von Wirkstoffen entsteht im Vergleich zur klassischen Verbrennung ein Aerosol und kein Rauch. Damit wird verhindert, dass schädliche Substanzen wie zum Beispiel krebserregende Metalle entstehen und inhaliert werden.
E-Zigaretten sind Gegenstand eines Streits über die öffentliche Gesundheit unter den Befürwortern der Tabakkontrolle, der mit zunehmendem Konsum immer kontroverser wird. Während einige Experten E-Zigaretten u.Ä. als einen Weg zur Reduzierung des Tabakrauchens begrüßen, bezeichnen andere sie als Produkte, die die Bemühungen zur Denormalisierung des Tabakkonsums untergraben könnten. E-Zigaretten sind daher ein sich stetig entwickelndes Thema, das kontrovers diskutiert wird. Es hängt von Verbrauchern, Regulierungsbehörden, politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und Fürsprechern ab, in welche Richtung sich der E-Zigaretten Konsum entwickelt.
E-Zigaretten sind zwar nicht so verbreitet wie herkömmliche Tabakzigaretten, sie sind jedoch ebenfalls in Weiten Teilen der Welt erhältlich. Laut der jüngsten WHO-Studie leben etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in den 62 Ländern, die über die Verfügbarkeit von E-Zigaretten berichten, 4 % leben in Ländern, die berichten, dass E-Zigaretten nicht verfügbar sind, während der Rest in Ländern lebt, die keine Antwort bezüglich der Verfügbarkeit von E-Zigaretten geben.
Vor kurzem sind auch die transnationalen Tabakkonzerne in den E-Zigaretten-Markt eingetreten. Einige von ihnen konkurrieren aggressiv mit den unabhängigen Unternehmen, um Marktanteile zu gewinnen. Angesichts der wirtschaftlichen Macht der Tabakindustrie, könnten die jüngsten Schritte, andere Unternehmen wegen angeblicher Patentverletzung zu verklagen, ein Indikator dafür sein, wie schwierig es für E-Zigaretten sein wird, eine von unabhängigen Unternehmen dominierte Geschäftsnische zu bleiben.
Gesundheitsfaktor
Da E-Zigaretten und Vaporizer erst seit ca. 2003 auf dem Markt erhältlich sind, gibt es noch immer nicht genügend Studien um die Langzeitfolgen der Dampfbelastung einschätzen zu können. Lediglich die Kurzzeitauswirkungen auf den menschlichen Organismus sind hinreichend erforscht. Die Gesundheitsgefährdung von E-Zigaretten hat das deutsche Krebsforschungszentrum zusammengefasst. Ihrer Analyse zufolge enthält der Dampf, neben Nikotin, unerwünschte Nebenprodukte wie zum Beispiel: Formaldehyd, Propylenglykol, Benzaldehyd, Zimtaldehyd, Acrolein, Chrom, Nickel, Blei, potentiell krebserzeugendes Acetaldehyd, und reaktive Sauerstoffbindungen.
Ein weiterer gesundheitsgefährdender Faktor der E-Zigarette ist die Gefahr süchtig zu werden. Die E-Zigarette hat ein hohes Suchtpotential, welches vom im Dampf enthaltenen Nikotin verursacht wird. Außerdem kann der Dampf die Innenwand von Blutgefäßen und die Erbsubstanz schädigen und oxidativen Stress (Zellschädigung) auslösen. Beim Gebrauch der E-Zigarette ist es möglich, dass das Mundstück sich so stark erhitzt, dass Verbrennungen auftreten können, des Weiteren besteht das Risiko, dass Kinder das Liquid verschlucken und sich daran vergiften.
Um mit dem Rauchen von herkömmlichen Zigaretten aufzuhören, können E-Zigaretten hilfreich sein. Dabei gilt es als wahrscheinlich, dass E-Zigaretten mit Nikotin dabei wirksamer sind, als solche die ohne Nikotin auskommen. Der Umstieg von Zigarettenkonsum auf E-Zigarettenkonsum begünstigt den Rückgang von akuten gesundheitlichen Auswirkungen, die auf Zigarettenrauch zurückzuführen sind. Das Passivdampfen ist noch nicht hinreichend untersucht, es wird jedoch davon ausgegangen, dass eine geringere Belastung Dritter durch den Dampf von E-Zigaretten entsteht, als durch herkömmlichen Zigarettenrauch.
Die Anzahl und die Konzentration bekannter Giftstoffe, die bei der typischen Verwendung von E-Zigaretten entstehen, ist im Durchschnitt geringer oder viel geringer als im Zigarettenrauch (abgesehen von einigen wenigen spezifischen Giftstoffen wie Glyoxal). Die Konzentration der Giftstoffe kann jedoch zwischen Marken und Modellen enorm variieren. Manchmal erreichen sie sogar höhere Werte als im Tabakrauch. Dies ist unter anderem auf die erhöhte thermische Zersetzung von E-Flüssigkeits-Inhaltsstoffen bei steigenden Anwendungstemperaturen in Geräten mit offenen Systemen zurückzuführen. Eine Reihe von Metallen - darunter Blei, Chrom, Nickel und Formaldehyd - wurden im Aerosol einiger E-Zigaretten in gleichgroßen oder größeren Konzentrationen von herkömmlichen Zigaretten unter normalen experimentellen Verwendungsbedingungen gemessen.
Technische Abläufe
Bei E-Zigaretten und Vaporizern werden entweder Liquids oder andere Wirkstoffe bei zu einer je nach Wirkstoff variierenden Gradzahl erhitzt. Der dabei entstehende Dampf wird dann vom Konsumenten inhaliert.
E-Zigaretten lassen sich in die drei Generationen klassifizieren. Die E-Zigaretten der ersten Generation sind von herkömmlichen Zigaretten auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden. Ab der zweiten Generation enthalten die E-Zigaretten dann meist ein kleines Gefäß, in das Liquids gefüllt werden können. Die E-Zigaretten der dritten Generation haben kaum noch optische Gemeinsamkeiten mit Tabakzigaretten. Sie können einem Etui, einem USB-Stick oder einem Kugelschreiber ähneln und sind oft dafür geeignet sie mit der ganzen Hand zu umschließen.
Weil es neben E-Zigaretten auch noch E-Shishas, E-Zigarren, E-Pfeifen, u.Ä. gibt, unterscheiden sich die Eigenschaften der produzierten Aerosole aber auch untereinander. Zusätzlich zu den technischen Unterschieden zwischen den Herstellern modifizieren einige Konsumenten die Produkte zu Hause, um die Abgabe von Nikotin und anderen Wirkstoffen zu beeinflussen. Die Produkte unterscheiden sich stark in der Modifizierbarkeit und der Leichtigkeit, mit der sie mit anderen Substanzen als Nikotinlösungen gefüllt werden können.
Nahezu 8.000 unterschiedliche Geschmacksrichtungen von Liquids wurden bereits gemeldet. Die gesundheitlichen Auswirkungen von erhitzten und inhalierten Aromastoffen, die in den Liquids verwendet werden, sind nicht gut untersucht. Erhitzte und inhalierte Popcorn-, Zimt- und Kirscharomen sind potenziell gefährlich, wobei die begrenzte Literatur zu diesem Thema darauf hinweist, dass die meisten Aromastoffe bei langfristiger Verwendung erhebliche Gesundheitsrisiken bergen können, insbesondere diejenigen, die süß sind. Viele von ihnen sind Reizstoffe, die eine Entzündung der Atemwege begünstigen können; einige sind zytotoxischer als Aerosole ohne Aromastoffe, obwohl sie weniger zytotoxisch sind als Tabakrauch. Außerdem erhöhen sie die Anfälligkeit der Atemwegszellen für Virusinfektionen nach direktem Kontakt mit Liquids, obwohl die Bedeutung der direkten Auswirkungen des Kontakts mit Liquids im Gegensatz zu Aerosol unklar ist.